Marie hat das beeindruckende Talent, sich ständig in die falschen Männer zu verlieben. Kurz nachdem auch noch ihre Hochzeit platzt, lernt sie einen Zimmermann kennen. Und der ist so ganz anders als alle Kerle zuvor: einfühlsam, selbstlos, aufmerksam. Dummerweise erklärt er beim ersten Date, er sei Jesus. Zuerst denkt Marie, der Zimmermann hat nicht alle Zähne an der Laubsäge. Doch dann entpuppt er sich als der wahre Messias. Er ist wegen des Jüngsten Gerichts wieder auf die Welt zurückgekehrt. Und Marie fragt sich nun nicht nur, ob die Welt nächsten Dienstag untergehen wird, sondern auch, ob sie sich diesmal nicht in den falschesten aller Männer verliebt hat.
Quelle: Rowohlt
Jesus liebt mich von David Safier - Verlag: Kindler - ISBN: 978-3463405520 - gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag - - 304 Seiten - Oktober 2008 -
Der Autor von Jesus liebt mich , David Safier, war mir bereits von seinem ersten Roman Mieses Karma bekannt und schon da liebte ich seinen Schreibstil und sein grandioses Ideenreichtum. Auch die TV-Serien, für die er die Drehbücher schrieb, wie etwa "Mein Leben und ich", haben mich immer zum Lachen gebracht. Demetensprechend hoch waren nun meine Erwartungen an dieses neue Buch - ich hatte schon richtig auf das Erscheinen hingefiebert. Natürlich wurde ich nicht enttäuscht.
Safiers Humor ist einfach unvergleichlich, seine Ideen brilliant! Was für eine Fantasie muss man doch haben, um sich einen so facettenreichen Plot zu überlegen?!
Marie, eine von allen (auch sich selbst) als recht durchschnittliche Frau mittleren Alters betrachtet, ist die Hauptfigur in diesem Roman. Alles beginnt damit, dass sie ihren langjährigen Freund Sven unbedingt in der Kirche heiraten möchte (Von einem wirklichen Glauben ist bei ihr eigentlich nichts zu erkennen, aber haben Kirchen nicht ein tolles Flair? Das denkt sich jedenfalls Marie!). Vorm Traualtar jedoch kommt ihr der Gedanke, dass dies wohl doch nicht das Wahre ist und so kommen ihr nicht die erwarteten Wörtchen "Ja ich will" über die Lippen. Die Hochzeit ist geplatzt und Marie zieht erstmal wieder bei ihrem Vater im alten Kinderzimmer ein. Zu allem Überfluss hat er neuerdings eine Freundin, die jünger als Marie selbst ist und zudem ist die Decke in Maries Zimmer undicht. Das hört sich schon alles nicht berauschend an. Noch am selben Tag kommt ein Mann vorbei, der die Decke reparieren soll und man mag es nicht glauben, aber Marie ist sofort von seiner Erscheinung gebannt. Nur stellt sich heraus, dass dieser Mann ein ziemlicher merkwürdiger Kerl ist, der auch noch behauptet Jesus zu sein. Stellt sich die Frage, wer verrückt ist: Marie oder er?
Daraus entspinnt der Autor eine köstliche Geschichte über Liebe und Freundschaft, Skurriles und alltägliche Probleme. Obwohl diese Geschichte eigentlich undenkbar ist, wirkt sie doch nie überzogen und man kann herrlich mit den Figuren mitfiebern. Ab und zu wird es sogar richtig gefühlvoll zwischen Marie und Jesus, aber auch zwischen ihr und Mitgliedern ihrer Familie (etwa ihrer kranken Schwester Kata, die trotzdem einen Humor für 10 Leute hat) oder ihren Eltern, mit denen sonst auch nicht immer alles glatt läuft. Da kann man sogar ein zwei Tränchen verdrücken, um dann auf der nächsten seite wieder einen Lachanfall zu bekommen. Besonders auf die Gespräche Jesus' mit Marie kann man sich auf jeden Fall sehr freuen, denn diese sind gespickt mit einem Humor, wie man ihn selten erlebt.
Jesus liebt mich deckt buchstäblich die komplette Palette an Gefühlen ab, die beim Leser ausgelöst werden können. Mal lacht man, dann trauert man mit, plötzlich wird es unglaublich spannend und dann kommt wieder so ein Wohlfühlmoment, zu dem man am liebsten die Zeit anhalten würde.
Mir hat dieses Buch unglaublich viel Freude bereitet. Es lässt sich sehr gut lesen und ist sprachlich trotzdem gekonnt umgesetzt. Dieser Autor muss unbedingt mehr schreiben, denn ich glaube, davon kann ich nie genug bekommen. ***********************************************************************************
David Safier Jesus liebt mich
Das Ende ist nah. Die Sünder zittern vorm Jüngsten Gericht. Jesus steigt vom Himmel herab und landet in - Malente! Äh - wie bitte? - Für seinen Roman "Jesus liebt mich" hat sich David Safier eine schräge Geschichte ausgedacht.
In Malente verliebt sich der Heiland in eine ziemlich chaotische junge Frau. Ziemlich gewagt, oder?
"Nein ich glaube nicht dass mich der Blitz erschlägt, es ist ja kein wirklich blasphemisches Buch, und ich habe auch bereits mit Kirchenvertretern geredet, die fanden es nicht blasphemisch, von daher war ich ganz beruhigt", sagt Autor Safier. David Safier | Bild: BR
David Safier wohnt seit seiner Geburt in Bremen. Außer seinen Freunden erkennt ihn auf der Straße kaum jemand. Dabei haben Millionen von Zuschauern eine Frau geliebt, die er erfunden hat: Die Abenteuer von Lolle in der ARD-Serie "Berlin Berlin", erzählt als Comic, gespielt von Felicitas Woll, geschrieben von David Safier - ein Riesenhit. Mit Lolle ging es für ihn nach ganz oben: Bis zum Emmy, dem amerikanischen Fernseh-Oscar. Deutsche Gewinner gibt es nur eine Handvoll - doch Safier und die Produzenten durften ihn mit nach Hause nehmen.
"Das war als ob ein riesiger weicher Hammer dich trifft", sagt Safier, "und selbst wenn ich da jetzt drüber rede, sträuben sich bei mir noch die Nackenhaare, weil das so ein großer Moment war!"
Nach Lolle hat David Safier seinen ersten Roman geschrieben. Leicht verdaulicher Wahnsinn, scharf gewürzt: "Mieses Karma". Darin schickt er eine ehrgeizige Fernsehmoderatorin auf einen wilden Trip. Sie wird von einem abstürzenden UFO erschlagen, und kommt als Ameise wieder auf die Welt. Arbeitet sich hoch von Wiedergeburt zu Wiedergeburt, bis sie wieder Mensch sein darf - als bescheidene Wurstverkäuferin. Kein Glamourjob, dafür besseres Karma.
"Es gibt eine moralische Grundierung in den Büchern, bilde ich mir zumindest ein, wird mir auch oft attestiert, die kann man mitlesen, muss man aber nicht, man kann es auch als reinen Unterhaltungsroman lesen", sagt Safier. Michelangelos jüngstes Gericht in der Sixtinischen Kapelle - Detail | Bild: BR